Sie hat die Nase gestrichen voll und will, dass er geht. Es ist aus zwischen ihnen. „Hit the road, Jack“ von Martin Carbon Ist nur ein Song von vielen, den „Soulfood“ wunderbar als Chor in der Alten Halle Haagen in Szene setzt.

 

Lörrach-Haagen. Da stehen sich zwei Gruppen gegenüber, die mit wütenden Gesten einander zusingen. Zwischen ihnen ein Koffer, der einen Rauswurf andeutet, zwischen ihnen knallen alle Gefühle, die man sich vorstellen kann: Enttäuschung, Wut, Verletztheit.

 

„Mack the knife“ von Kurt Weill ist ebenso lebhaft. Da knistern dunkle Aggression, züngelt Gewalt, die sich in Kürze entladen wird. Und das selbstverständlich alles augenzwinkernd, spielerisch und in großer Souveränität. Die Protagonisten entfalten mit jeder Minute mehr Lust, Geschichten singend Ausdruck zu verschaffen. Solche von großer Sehnsucht und Leidenschaft, von geplatzten Träumen und Alltag, Der Körper geht mit und lässt sich ganz in deren Dienst stellen.

 

Anspruchsvoll sind die Beiträge aus Jazz, Pop und Rock, die es zu meistern gilt. Leiterin Ute Schilling fordert viel und lässt nicht locker. „Parkplatzregen“ von Oliver Dies etwa verlangt hohe stimmliche Wendigkeit und blitzschnellen Wechsel in der Tonalität. Oder bei den im Jazzgesang eingebauten Dooaa-doouas, im Staccatostil inszenierten Zungenbrechertexten, schwindelnden Höhen und Tiefen der Vocals immer locker zu bleiben. Das alles bekommt „Soulfood“ hin. Zum „Haus am See“ hat Michael Herrmann eigens eine Pianobegleitung arrangiert.

 

In „Mein kleiner grüner Kaktus“ brechen Charme und Ironie der Truppe vollends durch: Witzig und voll süßer Leichtigkeit ist der Song gesungenes Schauspiel, für Ohr und Auge die reinste Freude.

 

Dass gemeinsames Singen im Chor eine ganz wunderbare, durch nichts zu ersetzende WIR-Erfahrung ist, weil sie einen sofort in gute Laune und in fröhliche Stimmung versetzt unterstrichen Gastbeiträge mit dem Polizeichor aus Frankfurt. Das schwarz-orangene Dress der Haagener wird abgelöst von zitronig-gelbem Outfit der 60 Sängerinnen, die garnicht alle auf die Bühne passen.

Sie werden von Damian Siegmund straff und engagiert vom E-Piano aus angeführt. Da sitzen die Töne, stimmen die Einsätze. „Der Papierflieger“ von Bruno Coulais schwebt sanft daher, „For the beauty of the Earth“ von John Rutter ist eine dankbare Hommage an die Schönheit der Schöpfung. „Auch an diese Region“, betont der Gast Damian Siegmund. Die Ladies auf der Bühne singen versiert, wirken im Miteinander sehr erfahren und entfalten Kraft und Temperament.

 

Am Ende herrscht ausgelassene Stimmung in der Alten Halle in Haagen. Singen macht nicht nur Spaß, singen verbindet.

 

Überbordend ebenso die Gastfreundlichkeit der Haagener den Freunden aus Hessen gegenüber: Nicht nur Nahrung für die Seele, sondern auch Fingerfood für den Körper wurden bereitgestellt und dankbar angenommen.  

 

„Soulfood“ gibt es wieder zu erleben:
Am 14. Juli bei „Lörrach singt“,
am 30. September am Chorfest Ettenbühl
oder am 9. Dezember in der Kirche Rötteln.

Der vollständige Artikel ist hier erhältlich.